Mittwoch, 7. September 2011

Früher aufstehen

Die Sommerferien sind zu Ende. Woran das auch der Kinderlose blitzschnell merkt? Am morgendlichen Arbeitsweg. Da dauern die knapp 25km schlagartig wieder zehn Minuten länger als in den herrlichen sechs Wochen zuvor. Da werden Ampeln rot, die man bereits aus seinem Gedächtnis gestrichen hatte. Kinder zucken hinter geparkten Autos hervor. Und scheinbar aus dem Nichts verstopfen funktionsbejackte Mütter in überproportionierten SUV oder kugeligen Kleinwagen die Straßen, um Justin Jerome die 259 Meter von der Haus- bis zur Schultür zu fahren, und gestresste Väter auf dem Weg zur Arbeit setzen noch schnell Chiara Cheyenne ab, bevor sie sich genervt wieder in den Verkehr einreihen. Für mich bedeutet das, genauso wie für Eltern und Kinder: früher aufstehen.

Bei der Gelegenheit habe ich mal rekapituliert, wie oft ich als Kind mit dem Auto zur Schule gefahren wurde. Das Ergebnis, so ich mich nicht massiv täusche, kann man an einer halben Hand abzählen – und das, obwohl ich ein Einzelkind bin… Man kann sich also fragen, ob es wirklich nötig ist und die Kleinen oder auch nicht mehr so Kleinen nicht auch den Weg auf eigenen Füßen zurücklegen können. Schaden würde es ihnen bestimmt nicht. Mir hat es jedenfalls nicht geschadet. Im Gegenteil, so konnte ich mein Taschengeld immer unbehelligt in gemischte Tüten und Fußballbilder von der Bude investieren (genau genommen lagen sogar zwei davon auf meinem (Grund-)Schulweg). Herrlich.

Aber es sei den Kindern ja gegönnt, sich morgens zur Schule chauffieren zu lassen. Noch mehr allerdings würde ich Ihnen gönnen, dass sie ein Stündchen länger schlafen dürfen. Dann könnte ich nämlich auch wieder ein paar Minuten später aufstehen.

1 Kommentar:

  1. Ich wurde glaube ich 0 Mal zur Schule gebracht. Damals hieß es noch: 4 Monate Bus, den Rest: Fahrrad fahren. Aber heutzutage sind die Kinder aus Zucker. Oder doch die Eltern? Ich muss allein deshalb früh losfahren, weil ich sonst für die letzten 300 m 10 Minuten länger brauche, denn Kind muss ja auch bis vor die (Schul-)Tür gefahren werden, in so einem Convoi von 250 Autos kann das schon mal dauern. Aber sich um 7.45 Uhr bei Regen ans Fenster stellen und die Autoschlange beobachten: Unbezahlbar. ;)

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