Samstag, 24. April 2010

Haare schneiden mit Hänsel und Gretel

Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert. Dieser war recht simpel: morgens früh raus, schnell zum Haare schneiden flitzen, wieder ab ins Bett und noch ein bisschen schlafen. Hat soweit geklappt - trotz meiner eklatanten Samstagmorgen-Aufsteh-Schwäche - und wäre eigentlich auch gar nicht berichtens- oder gar bloggenswert (gibt es das Wort? Wenn nicht, habe ich es soeben erfunden. Tantiemen bitte ab sofort an mich.)

Hätte da nicht auf dem Frisierstuhl neben mir eine junge Mutter gesessen, die sich für den Besuch einer Hochzeit eine langwierige Frisur verpassen ließ. Sie hatte ihre schätzungsweise drei Jahre alte Tochter dabei, die nach einigen Minuten ein Märchenbuch anschleppte und die Mutter bat, ihr daraus vorzulesen. Das tat diese dann auch, was ich ja prinzipiell schonmal sehr schön finde und mein Menschenbild ein wenig positiver gestaltet hat. Und so kam ich (und alle weiteren Anwesenden) in den Genuss von Hänsel und Gretel. Wie sagte meine Frisörin so richtig: "Das ist mir aber schon lange nicht mehr vorgelesen worden". Da konnte ich nur lachend zustimmen. Ist das Märchen eigentlich tatsächlich so kurz, dass es in ca. drei Minuten vorgelesen ist? Oder war das eine Zusammenfassung der Highlights, wie ein Sportschau-Bericht eines Bundesligaspiels? Ich hatte es jedenfalls länger in Erinnerung - aber ist ja wie gesagt auch schon ganz schön lange her. Danach lernten wir noch anhand eines Gedichtes, das meiner Meinung nach selbst kleine Kinder für ziemlich bescheuert halten dürften, warum die Hasen lange Ohren haben. Als schließlich der gestiefelte Kater für den König auf Hasenjagd ging (bestehen da etwa Zusammenhänge, von denen wir nichts ahnen?), war ich fertig und fuhr mit meiner Zauberkutsche durch den Märchenwald nach Hause. Oder so ähnlich. Und wer weiß, vielleicht war ich bei der Geburt eines neuen Trends dabei? Nach Comedy im Waschsalon jetzt Märchenlesungen im Frisörsalon. Ich warte auf die ersten Szeneberichte aus den hippen Vierteln unserer Großstädte...

3 Kommentare:

  1. Auf die Tantiemen musst du wohl verzichten...

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  2. Nur 3 Minuten? Aber es gibt doch Verfilmungen davon, die mindestens 60 Minuten gehen.

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  3. eben, das hat mich auch gewundern, auch wenn ich mich bei Märchen nicht wirklich gut auskenne. War vielleicht die Kurzfassung für ganz kleine Kinder, war ja auch ein Märchen-Bilderbuch...

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