Dienstag, 26. Mai 2009

Abkürzungsglück und Verantwortungslosigkeit

Aus aktuellem Anlass mal wieder weg von der (Pop)Kultur und zum "wahren" Leben:
Mein Arbeitskollege gab mir vor kurzem einen Tipp, meinen täglichen Weg ins Büro abzukürzen. Das spart praktischerweise nicht nur ein paar Kilometer täglich (und damit Geld), sondern auch Zeit. Und heute hat es mir zusätzlich erspart, ein Kind zu überfahren.
Mein alter Arbeitsweg führt durch ein Dörfchen, in dem ich eine sehr enge Kurve, die gleichzeitig eine abknickende Vorfahrt beinhaltet, durchfahren musste. Diese Kurve ist nicht nur sehr eng, sondern aufgrund einer Mauer auch nicht einzusehen, was aber unter normalen Umständen weniger schlimm ist, wenn man als Rechtsabbieger der Vorfahrtstraße folgt - es kann einem ja eigentlich niemand entgegen kommen bzw. niemand kann einem die Vorfahrt nehmen. Aufgrund des neuen Wegs folge ich nun nicht mehr der Vorfahrtsstraße, sondern fahre geradeaus. Das heißt, ich halte nun an besagter Kurve vollständig an, da sie ja nicht einsehbar ist.
Dieser Umstand hat mich heute davor bewahrt, ein Kind auf einem Dreirad zu überfahren, dass genau in dem Moment, als ich zum Stehen gekommen war, ziemlich zügig auf "meiner", also auf der für das Kind falschen, Seite der Straße um genau diese Kurve rollte. Nach einem kurzen, heftigen Schreck meinerseits bin ich geradeaus weiter gefahren, was mich kurz danach aber geärgert hat. Denn was mich im Nachhinein wahnsinnig aufregt ist die Tatsache, dass die beiden Erwachsenen, zu denen das Kind offensichtlich gehörte, in ca. 50m Abstand hinter dem Kind fröhlich schwatzend weiter gingen, als wäre nichts passiert. Nun, es ist ja auch nichts passiert, aber es war verdammt kurz davor. Und allein für die Tatsache, das Kind so vollkommen sorglos auf diese Stelle zufahren zu lassen, hätten sie es verdient, zumindest ordentlich zusammengefaltet zu werden.
Morgen werde ich mich jedenfalls noch einmal bei meinem Kollegen sehr herzlich für den Abkürzungstipp bedanken.

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